OLED vs QD-OLED Monitor: Zwei Namen, eine Technik? Nicht ganz

Ein OLED-Monitor ist deutlich teurer als die anderen Displaytypen. Das hat auch seinen Grund, bessere Farben, tieferes schwarz und gleichzeitig geringe Reaktionszeiten. Sie sind aktuell die Spitzenreiter in Bezug auf Bildqualität unter den Monitoren. Genau das zeigen auch die Zahlen von Trendforce, dementsprechend sind die Verkaufszahlen von OLED-Monitoren im Jahr 2024 um 132% gestiegen und nimmt zusätzlich an, dass im Jahr 2025 rund 3,4 Millionen OLED-Monitore verkauft werden könnten. Das unterstreicht den Vorsprung der Technik und lässt gerade Games und Filme in einem neuen Glanz erstrahlen. Jetzt gilt es allerdings noch zu entscheiden: OLED-Monitor vs. QD-OLED Monitor.

Zunächst OLED (Organic Light Emitting Diode) bezeichnet allgemein Bildschirme mit organischen, selbstleuchtenden Pixeln, die ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen und so nahezu perfekten Kontrast liefern können. Bei Monitoren (vermutlich kennt sie auch jeder bei Fernsehern oder Smartphones, welche in der Regel noch etwas andere spezifische Technologien nutzen) haben sich jedoch zwei Hauptvarianten etabliert:

  • W-OLED – diese entwickelte Displaytechnik wird in vielen aktuellen OLED-Monitoren verwendet (oft schlicht als „OLED“ im Produktnamen ausgewiesen).
  • QD-OLED (Quantum Dot OLED) – diese neuere Variante kam 2022 erstmals auf den Markt und findet sich inzwischen in einigen High-End-Gaming-Monitoren.

Was ist ein W-OLED (OLED) Monitor?

Bei W-OLED-Panels wird eine weiße OLED-Lichtquelle genutzt, die durch Farbfilter in die Grundfarben Rot, Grün und Blau aufgeteilt wird. Zusätzlich besitzen W-OLED-Displays einen vierten, ungefilterten Subpixel (Weiß), der die weiße OLED-Strahlung direkt durchlässt. Dieses WRGB-Layout mit vier Subpixeln ist charakteristisch für W-OLED. Technisch gesehen wird hier kein separates organisches Material für jede Farbe benötigt – statt separaten RGB-Emittern strahlt eine einheitliche weiße OLED-Schicht, was das Problem unterschiedlich alternder Farbsubpixel lösen sollte (wodurch man das klassische Burn In vermeiden möchte). Dadurch altert das Panel insgesamt gleichmäßiger, wodurch Farbabweichungen durch ungleichmäßige Alterung reduziert werden.

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Allerdings bringt diese Lösung auch Nachteile mit sich. Farbfilter sind ineffizient: Ein Großteil des erzeugten Lichts wird durch die Filter blockiert, was die Helligkeit geringer erscheinen lässt. Zwar ermöglicht der zusätzliche weiße Subpixel hohe Spitzenhelligkeiten bei weißem Bildinhalt, aber leuchtende Farben wirken weniger rein, da die weiße Lichtkomponente die Farbintensität abschwächt. Mit anderen Worten: W-OLED-Monitore können sehr helle Weißtöne darstellen, aber bei kräftig gesättigten Farben geht in hellen Szenen etwas Leuchtkraft verloren. Ihre Stärke liegt primär im darstellbaren Kontrast, denn jeder Pixel kann sich selbstständig ein- bzw. abschalten!

Was ist ein QD-OLED Monitor?

QD-OLED-Panels verfolgen einen anderen Ansatz. Anstelle einer weißen OLED-Schicht werden hier eine blaue OLED-Emissionsschicht als Lichtquelle genutzt (merke: zuvor waren es weiße). Über dieser Schicht liegt eine Schicht mit Quantum Dots, die das blaue Licht in Rot und Grün umwandeln. Es gibt also keine klassischen Farbfilter mehr – die roten und grünen Subpixel bestehen aus Quantum-Dot-Material, das von selbst rotes bzw. grünes Licht emittiert, sobald es von dem blauen OLED-Licht angeregt wird. Dieses Design hat mehrere Vorteile: Quantum Dots sind sehr effizient, da sie rund 99 % des eingestrahlten Lichts durchlassen bzw. umwandeln können. Anders als Farbfilter, die viel Licht absorbieren, verlieren QD-Schichten kaum Energie bei der Farbumwandlung. Dadurch muss die blaue OLED-Schicht nicht so stark angesteuert werden, um hohe Helligkeiten zu erreichen, was das bedeutet: QD-OLED-Panels können höhere Spitzenhelligkeiten und intensivere Farben erzielen. Zudem wird die Farbreinheit erhöht, da kein weißes Licht die Farben verwässert. Insgesamt führt das QD-OLED-Prinzip zu einer energieeffizienteren Lichtnutzung und einem gesteigerten Farbraum und Farbvolumen im Vergleich zu W-OLED zu erzielen und gleichzeitig die Abnutzung der einzelnen LED Shcihten zu minimieren bzw. das Panel sozusagen gleichschnell altern zu lassen. Und genau das ist der Grund, wieso diese weniger zu Burn In neigen und gleichzeitig langlebiger sind.

Auch QD-OLED bringt wie W-OLED die intrinsischen Vorteile der OLED-Technik mit: pixelweises Ein/Aus für perfekten Kontrast, nahezu verzögerungsfreie Pixelreaktion und weite Blickwinkel. Allerdings unterscheidet sich die Pixelstruktur deutlich: W-OLED-Panels haben in der Regel ein streifenförmiges Subpixel-Layout (RGBW) mit rechteckigen Subpixeln, während QD-OLED ein triangulares RGB-Layout nutzt. Die grünen, roten und blauen Subpixel sind bei QD-OLED in einer Art Dreiecksstruktur angeordnet. Diese unterschiedlichen Layouts spielen eine Rolle bei der Schärfe von feinen Details und Text, worauf später noch eingegangen wird.

Welcher OLED-Monitor?

Für Gamer sind beide OLED-Varianten ein gewaltiger Sprung nach vorn im Vergleich zu herkömmlichen LCD-Monitoren. Die quasi-sofortigen Pixelreaktionszeiten eliminieren Bewegungsunschärfe (Motion Blur) fast vollständig, was bei schnellen Spielen natürlich gewünscht ist. Oftmals sind sie mit Reaktionszeiten zwischen 1ms oder gar 0,03ms gekennzeichnet. Kleine Unterschiede zwischen ihnen gibt es aber definitiv:

  • QD-OLED ist die erste Wahl für HDR-Enthusiasten: Wer Spiele in High Dynamic Range (HDR) in ihrer vollen Pracht erleben will, findet in QD-OLED die derzeit überlegene Technologie. Durch die höhere Effizienz der Quantum Dots können QD-OLED-Monitore hellere und gleichzeitig sattere Farben darstellen. Explosionen, magische Effekte oder leuchtende Neonreklamen in Cyberpunk-Welten wirken auf einem QD-OLED-Panel sichtbar intensiver und brillanter. Das höhere Farbvolumen sorgt für eine spektakulärere und immersivere Darstellung.
  • W-OLED ist ein hervorragender Allrounder für alle Arten von Spielen: W-OLED-Monitore bieten ebenfalls ein gutes HDR-Erlebnis mit perfektem Kontrast. Ihre Stärke liegt darin ein tiefes schwarz darstellen zu können. Dem muss man sich bewusst sein! QD-OLED, das erkennt man gerade exzellent wenn man sie nebeneinander vergleicht, haben eher so ein typisches mattes grau-schwarz als ein richtig tiefes schwarz auf dem Bildschirm.

Fazit für Gamer: Wer das Nonplusultra für HDR-Gaming sucht und bereit ist, dafür zu zahlen, sollte zu QD-OLED greifen, denn sie haben überwiegend den Vorteil der höheren Helligkeit. Wer dagegen das perfekt schwarz haben will, beispielsweise in Star Citizen, der sollte definitiv den OLED bzw. W-OLED in Betracht ziehen.

Der Allrounder & Office-Anwender

Für den täglichen Einsatz im Büro, zum Surfen und für den abendlichen Filmgenuss ist eine gute Balance aus Bildqualität, Helligkeit und Lesbarkeit entscheidend.

  • W-OLED ist der vielseitigere Begleiter: Die Stärken von der dem selbstleuchtenden OLED spielen hier voll aus. Die bessere Textschärfe macht langes Arbeiten am Bildschirm ermüdungsfreier. Zudem können W-OLED-Monitore oft eine höhere vollflächige Helligkeit im SDR-Betrieb erreichen. Das ist praktisch in hell erleuchteten Büroumgebungen, wo ein komplett weißes Dokument oder eine Webseite gut lesbar bleiben muss.
  • QD-OLED ist für den Medienfokus: Wer den Monitor primär für den Konsum von Filmen und Serien nutzt und nur gelegentlich Office-Aufgaben erledigt, wird die brillanten Farben und die hohe HDR-Leistung (durch höhere Spitzenhelligkeiten) von QD-OLED zu schätzen wissen. Für reine Produktivitätsaufgaben ist die Technologie aufgrund der Textdarstellung aber nicht immer die erste Wahl.

Fazit für Allrounder: Für den gemischten Einsatz aus Arbeit und Freizeit ist W-OLED in der Regel die pragmatischere und oft auch günstigere Wahl. Die Technologie bietet eine hervorragende Bildqualität für Medien und gleichzeitig eine bessere Eignung für produktive Aufgaben. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass es ein Burn-In Risiko gibt! Für reine Office-Arbeiten sind VA- oder IPS-Displays deutlich empfehlenswerter.

OLED-Monitor Gegenüberstellung

EigenschaftW-OLED (White OLED)QD-OLED (Quantum Dot OLED)
Kontrast & SchwarzwertPerfekt (Pixel-genaues Dimming)Perfekt (Pixel-genaues Dimming)
ReaktionszeitNahezu sofort (<0.1 ms)Nahezu sofort (<0.1 ms)
Farbbrillanz (HDR)Sehr gutHervorragend (höheres Farbvolumen)
Spitzenhelligkeit (Weiß)Oft höher bei vollflächigem WeißEtwas geringer bei vollflächigem Weiß
TextschärfeGut bis sehr gut (RGBW-Streifen)Befriedigend bis gut (kann Farbsäume zeigen)
Burn-In-RisikoVorhanden, aber durch Schutzmechanismen ab Gen4 fast vollständig gemindertEbenfalls vorhanden, potenziell aber deutlich weniger anfälliger und langlebiger. Garantie gibt es allerdings leider nicht..
Ideal für…„Allrounder“, Office, Textarbeit, SDR/HDR-Gaming, exzellente FarbenHDR-Gaming, Filmgenuss, Farb-Enthusiasten
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Letztendlich gibt es keinen eindeutigen Sieger, sondern zwei spezialisierte Champions. W-OLED ist die ausgereifte, vielseitige Technologie, die in fast jedem Bereich überzeugt und insbesondere bei der Textdarstellung die Nase vorn hat. QD-OLED ist der neuere Herausforderer, der in puncto Farbbrillanz und HDR-Darstellung neue Maßstäbe setzt, allerdings kleine Schwächen bei schwarz haben kann und damit vor allem Gamer und Filmfans begeistert.

Die Entwicklung bleibt spannend: Zukünftige Generationen beider Technologien werden versuchen, ihre jeweiligen Schwächen auszumerzen. So könnten neue QD-OLED-Panels mit einem veränderten Subpixel-Layout die Textdarstellung verbessern. Für Konsumenten bedeutet dieser Wettbewerb vor allem eines: eine immer bessere Bildqualität.

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